Kartenüberblick
Hier mal eine Karte mit den Orten, wo ich bislang war:
Hier mal eine Karte mit den Orten, wo ich bislang war:
Meine Erkundungstour begann erst später, da wir endlich Montag haben und die letzte Unterkunft immer noch nicht bezahlt ist, weil alle Lösungsversuche für die Kreditkarte gescheitert sind. Z.B. kann ich kein Geld abheben oder damit bezahlen.
Nun kann ich endlich jemanden in Deutschland in einer Hotline erreichen und tatsächlich erfahre ich nun, dass die Karte gesperrt wurde. Ich werde an den zuständigen Mitarbeiter weitergeleitet und der erläutert mir auf Nachfrage, dass die Kreditkarten durch einen Algorithmus überwacht werden. Passieren auffällige Dinge, die danach aussehen können, dass die Karte gestohlen wurde, greift der Algorithmus ein und sperrt die Karte. Das ist wohl in meinem Falle passiert. Er konnte diese freischalten, aber auch zukünftig, so erfahre ich, gibt es nur die Möglichkeit, dort wieder anzurufen, sollte dies erneut passieren. Hoffen wir mal, dass der Code meiner...
Bevor nun diesmal der Nachtzug mich mitschleift, habe ich noch einen Tag und offene “Sehenswürdigkeiten”.
Aus vielen Ecken der Stadt lässt sich Rumäniens größtes Bauwerk und Europas drittgrößter Schornstein sehen. Das macht es natürlich leicht dieses alte Industriedenkmal zu besuchen. Dachte ich zumindest. 350m hohe Bauwerke sind trotzdem weit weg. Die Kupferhütte ist seit Jahrzehnten außer Betrieb und der Turm sollte gifte Gase von Baia Mare fernhalten.
Das es weiter weg vom Zentrum ärmlicher wird und weniger gepflegt ist, ist wohl leider Zeichen jeder modernen Stadt, doch nun gab es den seltenen Moment, dass ich mich doch unsicher fühle. Auf dem Weg zum Industriegelände stand ich dann zwischen Häuserblocks die zum Teil verfallen sind, sprich Wände und Dächer sind großflächig eingebrochen, aber Licht und Wäscheleinen zeigen an, dass hier trotzdem Menschen leben. Alles ist mit Müll...
Erster Tag in Rumänien und bei Grau in Grau, ist es vor allem eher ein organisatorischer Tag. Zumal es irgendwelche Problemchen mit der Kreditkarte gibt und die Unterkunft daher nicht bezahlt wurde. Das scheint sich jetzt alles geregelt zu haben, aber sowas kommt halt auch Mal hinzu. Wenn wir über rumänisches Geld, den Leu, sprechen, ist auffällig, sobald man ihn in den Händen hält, dass er aus anderen Material hergestellt wird. Die Scheine sind viel fester und abwaschbar. Hinzu kommt, dass es nur 4 verschiedene Münzen gibt, was gerade für unerfahrene Nutzer:innen viel leichter ist.
Als ich heute morgen aus dem Haus trat, fand ich direkt einen restaurierten Platz vor.
Mit vielen Glocken, die stündlich gut zu hören sind.
Eine bekannte Besonderheit wohl vieler rumänischer Orte, sind wohl die gut-organisierten Märkte. Die gibt es nicht nur an einer Stelle und bieten Gemüße und Obst...
Das typische Kling-Klang der Bahn über rumänische Schienen wiegt mich in Gedanken. Seit Stunden sitze ich in dem 6er-Abteil mit bunten Stühlen. Gerade schaue ich ins Handy, auf die Karte und lese den Abstand in Kilometer bis zum Ausstieg: 6km.
Ich habe schon viel gelesen die letzten Stunden. Über den demographischen Wandel und wie er die Bundesrepublik verändert, die ganzen sozialen Verschiebungen die sich daraus ergeben. Endlich mal ein Sachbuch, was mich auch fesselt. Aber gleichzeitig auch so erschreckt, weil es eine so große Dimension aufmacht, die gar nicht bearbeitet wird. Weniger Stress, aber mehr Einsamkeit. Viel Dopamin, wenig Oxytocin. Junge Menschen, die keine politischen Einfluss mehr entfalten. Wie Smartphone-Verbreitung und Wirtschaftskrise zusammenfallen. Mein Hirn ist voll und deswegen schaue ich raus, wenn ich nicht gerade die fehlenden Kilometer verfolge, oder wie das...
Wo sonst bin ich wohl heute gewesen. Das klingt tatsächlich überheblicher als es ist, weil es der Titel eines Nationalpark der wohl höchsten Kategorie im Zentrum der Slowakei ist. Mike hatte mich am Vorabend genaustens eingewiesen, eine Wanderkarte gegeben und auf dem Weg zur Arbeit am Bahnhof rausgeschmissen.
Slovenský raj, wie er auf Slowakisch genannt wird, ist zudem gut erreichbar. Er hat auch sehr über den Nationalpark Poloniny geschwärmt, der schiebt sich aber fast ins Länderdreieck mit Polen und der Ukraine und ist daher für mich schwieriger zu erreichen.
Das Slovenský raj ist sehr groß, hat sehr sehr viele Sehenswürdigkeiten und Routen und ist normalerweise überlaufen. Aber an einem Vormittag im Februar, bin ich dann doch so gut wie der einzige. Ausgangspunkt mit dem Zug ist die Stadt Spišská Nová Ves, die ich mit dem IC Richtung Wien erreicht habe. Eine solche Stadt hat...
Wohl kaum eine Stadt ist ist derart vom Plattenbau geprägt. Immer wieder erstrecken sich große Gebiete mit Plattenbau-vierteln. Manche der Viertel heißen Luník und werden römisch durchgezählt. Hier zum Beispiel Luník VIII.
Der Titel geht auf die sowjetischen Mondflug-Versuche zurück.
Es gibt in der Innenstadt einen Bereich der aus eher alten Gebäuden besteht. Entlang einer Prachtmeile liegen die schönsten Cafes und Restaurants und in ihrer Mitte der Dom und das Theater.
Doch sobald man am Ende der Straße hundert Meter weiter geht, kommt die sozialistische Architektur zurück. Innerhalb dieser Meile sind alle paar Meter Gedenkstellen eingerichtet, die auch noch feierlich geschmückt sind.
Als wenn sich jemand aktiv drum kümmert. Manche sind weniger spannend, andere schon eher. Zum Beispiel gibt es ein Tafel die daran erinnert, dass die Zugregistrierungen in Košice ein wichtiger Beleg...
Ein grauer älterer Herr steht nun wie eine Statue neben mir. Es hätte so auch in vielen deutschen Kleinstädten sein können. Der Herr hat seine Schiebermütze über den grauen Haaren, zählt schon die Jahre bis zur Rente und schaut durch die runde Brille schnurstraks nach vorn. Er steht neben mir in einer der sechse Bushaltestellen von Malý-Lipník.
457 Einwohner:innen laut Wikipedia. Es kommt nur selten ein Fahrzeug durch. Ich hab förmlich Guten Tag gesagt, wie sich das gehört, aber bei dieser Konversation bleibts auch.
Das beschauliche Dorf ist schon eine halbe Stunde der Ort meines Wartens und nun 10 Minuten vor Abfahrt des Busses steht nun auch der Herr neben mir. Beamter, denke ich in mir, oder vom Leben frustriert, oder im Kopf schon beim Hecke schneiden. In meinem Kopf löst er Ruhe aus. Denn er bestätigt insgeheim, dass gleich der Bus so kommt, wie es der Plan vorsieht. Der...
Heute war eher so ein Schlappi-Tag, aber es ist ja auch Sonntag, eh nicht viel zu tun, und ganz katholisch, haben auch alle anderen sich hier dran gehalten. Zumal schon morgen neue Abenteuer locken.
Ich kann von meiner Unterkunft nach wenigen Metern in den Wald stolpern und dort über die polnisch-slowakische Grenze.
Hier verläuft offensichtlich ein toller Fahrradweg, der Eurovelo 11.
Ich bin nicht aus der Reiseradlerszene, aber durch seinen guten Zustand womöglich empfehlenswert. Auf dem bin ich durchs Poprad-Tal geschlendert.
Der Poprad ist ein größerer Fluss der sich hier durch die Berge schlängelt. Links und rechts gehen bewaldete Hügel hoch und dazwischen gibt es Dörfer, Straßen, Felder, Wege und hin und wieder zuckelt eine Bahn durchs Tal.
Das erste Dorf hieß Legnava und auffällig ist, dass die Ortsschilder sowohl slowakisch, als auch kyrillisch geschrieben sind.
Das...
Mein Ziel heute ist der kleine polnische Kurort Muszyna.
Ursprünglich um die Reise bis Košice zu unterbrechen, aber dazu mehr demnächst. Im ersten Schritt quetsche ich mit in den Regio-Zug nach Kraków. Ich hab mich sehr den gebundenen Buchstaben gewidmet und biete euch ein Zitat an:
“Da wir, ob gewollt oder nicht, alle frei flottierende moderne Subjekte sind, lebt natürlich niemand mehr am Ort seiner oder ihrer Geburt. […] Was uns ausmacht, ist nicht die Herkunft. Was uns ausmacht, ist das, was wir gemacht haben und machen, egals aus welcher Himmelsrichtung wir einst kamen.”
Aus Oschmanns Bestseller. Ich habs jetzt endlich durch, würde gerne darüber diskutieren, weil ich nicht allem was er schrieb zustimme, aber es hat sehr viele bemerkenswerte und richtige Provokationen. Also Leseempfehlung.
In Kraków sah ich dann einen kleinen Bahn-Krimi auf mich zukommen. Laut der online...