Mărțișor, Bedarfshalt

auf der Nebenstrecke aus dem Nicht-Mehr-Können zum Noch-Mehr-Werden

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Verpackter Sauna-Zug zum Maidan

Es ist sehr schwer dem was nun kommt einen Übertitel zu geben. Es ist sehr viel und ich denke es lässt sich grob in 3 Teile teilen. Odessa - Nachtzug - Kyjiw.

Odessa.

Meine Zeit in Odessa neigt sich dem Ende zu, aber erst am Abend fährt der Zug ab. Endlich sind alle Postkarten soweit bereit, dass ich den Gang zum Hauptpostamt gehen kann und schon auf den letzten Metern grüßt das Pflaster mit “Post”. IMG_20240220_152147.jpg

Wie so einige Gebäude wirkt sie sehr representativ und wird als Sehenswürdigkeit geführt, sodass ich auch extra dorthingehe, statt die direkt nächste Post aufzusuchen. IMG_20240220_152310.jpg

Doch viel mehr beeindruckt der Innenbereich der Post. Ich werde von einem Mitarbeiter zur anderen weitergereicht und diese bekommt von mir offensichtlich die Aufgabe der Woche. 15 Postmarken nach Deutschland. Sie blättert x-Mal durch ihren Klarsichtfolien-Ordner und sucht verzweifelt Marken, die geeignet sind. Das sie...

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kryptisch und kyrillisch

Es ist definitiv schwieriger, wenn die Buchstaben schon eine Hürde sind. Bei vielen Wörtern ist es ziemlich einfach, wenn man sie erstmal entziffert hat, aber das dauert jedes Mal. Bis zur Republik Moldau gab es auch lateinische Schrift überall, aber nun ist einfach alles kyrillisch. Das ist ziemlich aufwändig, zumal ich ja in vielen Situationen gleichzeitig nicht den Alltag anderer aufhalten mag. Beispiel: Ich bin in der Straße, es ist Mittag und ich hab Lust auf etwas ukrainisches zu Essen. Insofern eine Speisekarte einzusehen ist, stehe ich ja über Minuten um Buchstabe für Buchstabe durchzugehen. Das letzte Mal, dass ich so lange für’s Lesen brauchte, war wohl mit der Fibel.
Beispielsweise habe ich heute mein Zugticket nach Kiew gekauft, der Klasse “Плацкарт”. Wenn ich jetzt jeden Buchstaben durchgehe steht dort “Plazkart”, also Platzkarte.
Für den gewünschten Zug wurden drei...

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Sandstrand und Sandsack

Was ein sonniger Tag. Direkt nach dem ich meine Füße in das Schwarze Meer getunkt habe, kam die Sonne raus und hat mich den Tag über begleitet. IMG_20240220_114105.jpg

Das ist im kalten-dunklen Februar eine Wohltat. Zumal sowohl die Luft als auch das Wasser einstellige Grade haben. IMG_20240220_113117.jpg

Das war nach dem Frühstück meine erste Tour und dafür bin ich an einer Seilbahn entlang zum Meer hinab gestiegen. IMG_20240220_112339.jpg

Odessa liegt leicht bergig, aber eher wie ein Platte zig Meter über dem Meer. Immer wenn man zum Wasser will muss man lange Treppen hinabsteigen. Die Seilbahn war aber außer Betrieb. Vermutlich, wie so vieles, was gerade verrammelt und versiegelt ist, wird es wohl im Sommer übervölkert werden. IMG_20240220_123155.jpg

Ein spannender Fakt zum Schwarzen Meer ist für mich, dass es durch einen Durchbruch am Bosporus entstand. Vorher war es eine besiedelte Landschaft und erst vor ein paar Tausend Jahren lief es mit Wasser voll. Möglicherweise...

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das Land in blau-gelb

Was wäre das Reisen nur, wenn wir uns immer streng an die Pläne halten? Der Nachtzug nach București ist wohl mit mindestens einem leeren Bett unterwegs. Der Plan wäre über Brașov, Debrecen, Győr und Innsbruck zurückzukehren. Gerhard hat einen großen Reise-Erfahrungsschatz und durch ein paar Fragen konnte ich Pläne ändern. Ich habe schon am frühen morgen meine sieben Sachen zusammengesucht und mich vom Friedhof gemacht. Gerhards Zu Hause ist so gut wie auf dem Friedhof für die berühmten Leute, d.h. direkt hinterm Fenster kann man teure Steingemälde über Humus bestaunen. IMG_20240219_075256.jpg

Gerhard, seine Katze und mich hat es nicht weiter gestört, insofern ja auch die “Sechziger” gestern gespielt haben. Gerhard ist großer Fan vom TSV 1860 München und so hatte ich eine emotionale Kommentierung im Spiel gegen den Halleschen FC.
Da Gerhard Dienstag bis Sonnabend arbeitet, verarbschiede ich ihn mit den...

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Chișinău am Nachmittag

Die Couch war super weich und unter der Bettdecke schön warm. Deswegen ist es spät geworden, eh ich dann Mal den ersten Schritt unter freien Himmel gewagt habe.
Der Hunger trieb mich raus und in dem Café wurde mir ein Holzherz in die Hand gedrückt. IMG_20240218_111015.jpg

Nachdem ich mein Teller an dem Tisch bekam, wurde es mir wieder weggenommen. Schade. Dank Gerhards Beratung habe ich den ersten Versuch für Postkarten unternommen. Ich habe eine lange Liste toller Menschen und da hab ich Bock allen eine Karte zukommen zu lassen. Leider habe ich mich bei der Hauptpost zu doof angestellt. Im Eingang ist ein großer Handyladen und an der Eingangstür eine Karte die anzeigt wo die Post ist. Sodass ich davon ausging, dass die Post umgezogen ist. Die Karte weißt auf den Anlaufpunkt für Geschäftskunden hin und die Hauptpost kommt, wenn man durch den Handyladen läuft. Also erstmal keine Briefmarken, aber vielleicht...

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Hallo, Chișinău!

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“Te salut, Chișinău!” ruft die Baustelle. “Ich grüße dich”, oder einfach “Hallo” wird mir von der Plane her zugerufen. Der Anfang eines Tages, der mich kreuz und quer durch die Stadt führt mit meinem Schneckenhaus. Ich habe die bezahlte Unterkunft verlassen und freu mich auf den Couchsurfer heute abend. Aber bis dahin verbringen wir beide, mein Rucksack und ich, einen Tag in der Hauptstadt.
Tatsächlich bin ich mit Motivation unterwegs, aber es ist auch so genussvoll, sich treiben zu lassen. Ich biege in Straßen ab, die mir interessant erscheinen und verweile auf Parkbänken, wenn ich über so manches nachdenke. Es ist wirkt oft einsam, aber auch unbeschwert, den Gedanken mal so richtig nachgehen zu können. Ich beobachte Menschen und lasse Luft und Geräusche wirken. Es kommen Gedanken hoch, verschüttete Erfahrungen und überstaubte Gesichter steigen aus den Tiefen der Erinnerungen.
Ich...

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Кишинёв

Nach einer langen Wanderung zurück zum Busbahnhof, bin ich bereit für die Weiterreise. Bălți war ein Besuch wert, aber darüber hinaus gibt es nicht viel zu entdecken. Da verspreche ich mir von der Halbe-Million-Metropole Chișinău mehr. Sollte kein Problem sein, von der zweitgrößten Stadt in die Hauptstadt zu kommen und ja, schon der erste Kleinbus fährt genau dorthin. Der hatte auch ein Ausrufer, der beständig Chișinău rief und Menschen ansprach.
Gemäß der rumänischen schreibweise Chișinău würde ich den Ort wie folgt aussprechen “Kischine-u” oder “Kischena-u”. Wichtig ist noch aus dem “e-u” oder “a-u” nicht die deutsche Formen “eu” oder “au” zu machen, sondern die Buchstaben mehr getrennt auszusprechen. Nun klingt das beim Ausrufer doch eher wie der russische Name der Stadt “Kischinjow” (Кишинёв). IMG_20240216_110120.jpg

Macht nix, gleiche Stadt, gleicher Bus, gleiche Straße. Sobald der Bus sogut wie voll...

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Eindrücke aus Bălți II

Heute war mein letzter Tag in Bălți und vieles habe ich ja schon aufgespürt, sodass es heute logischerweise weniger geworden ist. Doch trotzdem gibt es, zumindest für mich, spannende Entdeckungen.
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Der Weg in’s Zentrum führt laut Karte am zweitgrößten jüdischen Friedhof der Republik Moldau vorbei, aber bislang war er mir nicht begegnet. Ich habe mehrere Wege ausprobiert, aber erst der letzte Versuch verhalf mir zum Eingang. Wer den Zugang sucht, hier ist der Eingang. IMG_20240215_104201.jpg

Der Ort hat einen sehr speziellen Charme, eine Aura, die ich noch nicht zuordnen kann. Alle Gräber sind umzäunt, zum Teil überdacht. IMG_20240215_104505.jpg

Einige Gräber sind überwuchert und generell sind fast alle ultra-eng gestellt. Das Gelände ist hügelig und erstreckt sich unfassbar weit. Manche Bereiche sind so stark verwittert und überwuchert, dass kaum etwas zu erkennen ist. Ich habe vor allem den ersten Teil gesehen, wo besonders...

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Eindrücke aus Bălți

Was ein grau kalter Tag. Es hat geregnet und die Wege ohne Fußsteige waren sehr schlammig. Doch, was soll’s, ein Tag mit vielen Eindrücken.
Da ich oft schon die Plattenbauten erwähnte, nun mal ein Eindruck, von den Siedlungen, wo vermutlich auch gelebt wird, aber auf dem ersten Blick wie eine Kleingartenanlage wirken. IMG_20240214_100012.jpg

Da oft die Fenster gut gemacht sind und selbst Gasleitungen hinführen, gehe ich von Bewohnung aus, weiß es aber natürlich nicht. Zumindest scheint Gärtnern nicht ungewöhnlich. An einigen Stellen habe ich gelbe Gas-Rohre gesehen die umzäunt und mit einem Steuerrad versehen sind. IMG_20240214_094750.jpg

Manchmal wird das Gas auch überirdisch verteilt. IMG_20240214_094924.jpg

Die starke Abhängigkeit vom russischen Gas und der Transnistrien-Konflikt, sind vermutlich die stärksten Bremser in der Entwicklung des Landes. Wenn sich das Land zu sehr gen Westen öffnet, wird mit Einstellung der Gaslieferung, höheren Preisen...

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Ab in die Republik Moldau

Doch bevor ich in den Tag eintauche, muss ich noch einen Nachtrag zum Vortag machen.
Am Abend habe ich einen anderen Reisenden getroffen: Jin, aufgewachsen auf den Philippinen nun wohnhaft in Spanien. Er im bunten Hemd und langen Mantel und ich so naja. Wir kommen sofort gut ins Gespräch. Reisende mit langjährigen Erfahrungen, haben doch manche Entwicklung gemacht, denen sie sich ähneln. Seit vielen Jahren immer wieder auf Achse, kann er auf fast 50 Länder schauen und viele sogar mehrfach bereist. Weltenbummler, wie im Lehrbuch.
Jin hatte nur schnell seine Sachen abgeladen und schon sind wir im abendlich-nächtlichen Iași unterwegs. Wir suchen erst was zu essen und dann ein Bierchen. Das mit den Essen war so semi, aber beim Bierchen finden wir eine urige Kneipe. IMG_20240212_204607.jpg

Allerdings sind wir auch die letzten Gäste am frühen Abend und verziehen uns wieder. Jin zeigt mir sein Büchlein, ein...

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